Oft gestellte Fragen mit den entsprechenden Antworten.
Deine Frage ist nicht dabei? Schick uns eine Nachricht: https://hagen-hof.li/kontakt/
Grundgedanke:
Eine Verbrauchergemeinschaft trägt die Landwirtschaft auf einem Hof. Sie teilt sich Risiko, Kosten, Verantwortung und Ernte. Der Betrieb produziert also nicht mehr für den Markt, sondern für einen festen Kreis lokaler Abnehmer*innen.
Die Gemeinschaft gibt die Planungssicherheit und ein festes Einkommen. Der Landwirt weiß, für wen er produziert.
Der Landwirt ist nicht mehr länger bedroht von den globalen Änderungen am Markt. Er muss nicht mehr Produkte wegwerfen, wenn sie nicht der Norm entsprechen. Die Mitglieder können sich hier nicht nur auf die Qualität der Produkte verlassen, sondern wissen genau, wo und wie diese angebaut werden. Dies fördert das Bewusstsein für regionale Wirtschaftsstrukturen, für die Produktion der Lebensmittel und für die Natur.
Die solidarische Landwirtschaft ermöglicht eine Versorgung mit regionalen, ökologischen und nachhaltigen Produkten. Dies entlastet die Umwelt und stärkt die wirtschaftlichen und sozialen Strukturen.
Den Verbraucher*innen wird die Möglichkeit gegeben wieder (auch aktiv) an der Produktion ihrer Lebensmittel mitzuwirken.
Mehr Informationen zum Gedanken hinter dem Konzept Solidarische Landwirtschaft:
Die SoLawi Hagenhof ist so organisiert, daß wir NICHT zwingend die Mithilfe auf dem Feld benötigen.
Aber: Jede*r ist herzlich eingeladen, mitzuhelfen.
Es gibt zum Beispiel Menschen, die Donnerstag Vormittag Zeit haben, und kommen, um bei der Ernte mitzuhelfen.
In unregelmäßigen Abständen laden wir Alle interessierten zu Aktionstagen ein, z.B: Unkraut jäten, Kartoffeln ernten, Sauerkraut machen und noch einiges mehr!
Die Organisation der Abholung ist eigentlich ganz einfach:
Im Idealfall wird jeden Donnerstag geerntet. Die Ernte liegt dann ab dem Nachmittag im Abholraum bereit. Alle Abholer*innen wiegen ihre Anteile nach der ausliegenden Liste selbst ab, wie bei allem, was wir tun, gilt auch hier die Vertrauensbasis!
Perfekt ist es, wenn sich mehrere Anteilseigner*innen in Abolgemeinschaften organisieren. Wir haben einige dieser Abholgemeinschaften, für Anfragen gibt es einen eigenen Bereich im internen Forum.
Wir unterscheiden zwischen dem Zahljahr und dem Erntejahr:
- Das Zahljahr geht von Anfang Januar bis Ende Dezember des aktuellen Jahres.
In dieser Zeit läuft die Bezahlung der einzelnen Anteile, die jedes Jahr im Dezember auf der Bieterrunde für das nächste Jahr neu geregelt wird. - Das Erntejahr geht von Anfang April des aktuellen Jahres bis Ende März des nächsten Jahres! Wenn Du also zum Jahresende aus der SoLawi ausscheidest, erhälst Du bis einschließlich Ende März des nächsten Jahres weiter Deinen Anteil an der Ernte.
Unsere Entscheidungen treffen wir im Plenum konsensdemokratisch.
Konsensdemokratie bezeichnet eine Form der Demokratie, in der anstelle der Machtausübung durch die Mehrheit der Dialog und Konsens zwischen allen angestrebt wird.
Ziel ist, für politische Entscheidungen einen möglichst breiten gesellschaftlichen Konsens herzustellen und auch Vertreter von Minderheitsmeinungen einzubinden.
Hier findet ihr eine gute Erklärung zur Konsensdemokratie:
Die Solidarische Landwirtschaft finanziert nicht einzelne käufliche Produkte, sondern verantwortet eine ganzheitliche Produktion und trägt damit dazu bei die Existenz des Hofes und der dort Beschäftigten zu sichern.
Durch die Offenlegung und die Mitbestimmung des Budgets kann die Gemeinschaft eine verantwortungsvolle Landwirtschaft nicht nur ermöglichen, sondern diese mitgestalten.
Zudem geht es darum, ein Gefühl für den Wert fairer und nachhaltiger Lebensmittelproduktion zu bekommen und damit einen verantwortungsbewussten Umgang zu pflegen.
Das solidarische Prinzip wird nicht nur gegenüber dem Hof praktiziert, sondern auch durch finanziellen Ausgleich unter den Mitgliedern. Dies wird durch individuelle Gebote an der Bieterrunde erreicht.
Im Klartext: der Standard – Gebotsbetrag ist als Richtwert zu sehen. Wenn ein Mitglied nicht den vollen Betrag zahlen kann, ist es möglich, einen niedrigeren Gebotsbetrag anzugeben. Dies wird ausgeglichen durch Mitglieder, die freiwillig und solidarisch einen etwas höheren Betrag als das Standardgebot zahlen.
Das Ziel ist erreicht, wenn die Summe der abgegebenen Gebote das Jahresbudget deckt!
Eine Bieterrunde läuft folgendermaßen ab:
Es wird (in Absprache mit dem Mitgliedern) der Anbau- und Finanzplan für das Folgejahr vorgestellt.
Aus dieser Budgetplanung ergibt sich ein durchschnittlicher monatlicher Beitrag für einen Anteil Gemüse. Dieser Durchschnittsbeitrag ist jedoch nur ein Richtwert.
Jedes Mitglied schreibt auf einen Notizzettel wie viel er oder sie tatsächlich monatlich für den Anteil Gemüse aufbringen kann oder will.
Die Notizzettel werden dann eingesammelt und es wird errechnet, ob das Budget für die nächste Saison gedeckt ist.
Ist das Budget nicht gedeckt, wird die Bieterrunde so oft wiederholt, bis dieses erreicht ist.
Interesse, im nächsten Jahr mitzumachen?
Komm uns am besten zu einem der Hoffeste oder Abhol-Cafés besuchen um den Hof, die Bauern und die Gemeinschaft kennen zu lernen. Bei ernsthaftem Interesse wirst Du gerne auf die (händisch gepflegte) Interessentenliste aufgenommen. Kontaktaufnahme am besten per Nachricht über das Kontaktformular.